Chronik

 

 

Regensburg – Ratisbona – römische Ansiedlung am nördlichsten Punkt der Donau und erste Hauptstadt Bayerns war schon immer eine Stadt der Tauben. Als Umschlagplatz von Wasser auf die Straße waren es Schiffer aus Osteuropa, die Tauben mitbrachten, um es gegen anderes Nützliches zu tauschen. 

Man schreibt das Jahr 1957, als der in Fachkreisen europaweite bekannte Taubenpreisrichter Hans Avemaria aus Regensburg per purem Zufall auf einem Taubenmarkt zwei ihm völlig fremde Rassetäubinnen mit ockergelben Farbe entdeckt, aus deren Form er Osteuropa als Herkunftsgebiet vermutet. Er war überzeugt, Siebenbürger Tümmler zu besitzen, was sich bei anschließenden Reisen nach Osteuropa aber nicht bestätigte. Aus dieser Entdeckung ist durch gezielte Einkreuzungen weiterer Taubenrassen, wie Altstämmer und Kasaner Tümmler die Rasse der „Regensburger Tümmler“ erzüchtet worden, die 1967 als erste süddeutsche Tümmlerrasse anerkannt worden ist.  

Nach dem Tod von Hans Avemaria nahmen sich die Zuchtfreunde  SiegfriedSauer, Josef Mehrl , Meinhard Riepl und der Sohn des Erzüchters Edgar Avemaria der Rasse an. Nachdem mit der Familie Brunner und Gunther Stangl weitere Züchter aus Nittenau dazu kamen, die auch auf größeren Ausstellungen den Regensburger Tümmler präsentierten, wurde 1995 zur Überraschung aller auf der 77. Nationalen Rassegeflügelschau in Nürnberg 86 Tiere ausgestellt. Dieser Paukenschlag stärkte auch die Zielstrebigkeit der Züchter, die erkannten, dass die Rasse langfristig nur durch die Betreuung innerhalb eines Sondervereins gesichert und verbreitet werden kann. So traf man sich am Samstag, dem 5. Oktober 1996 in der Gaststätte Niebauer, Regensburg-Schwabelweis zu einer Gründungssitzung verbunden mit einer Jungtierbesprechung. Nach entsprechender Antragsstellung wurde der Sonderverein „Freunde des Regensburger Tümmlers“ wurde der Sonderverein am 6. 12. 1997 in den VDT aufgenommen. Dieses Datum gilt als offizielles Gründungsdatum (siehe auch nachstehende Gründungsurkunde). 

Als Gründungsvorsitzender wurde Edgar Avemaria gewählt, der den Sonderverein auch heute noch führt und als 2. Vorsitzender Karl Wolfgang Brunner, 1. Schriftführer Gunther Stangl, 1. Kassier Josef Mehrl und als Zuchtwart Meinhard Riepl. 

Nach der Gründung des Sondervereines setzte man die Beschickung von verschiedenen Großschauen bis zur Europaebene hinauf fort, um die Rasse weithin bekannt zu machen. Bayerische und Deutsche Meistertitel wurden Zuchtfreunden wie Meinhard Riepl, Christian Müller, Vitzthum Günther und Carl-Christian Brunner verliehen. Ein Höhepunkt waren dabei die Europameistertitel, die von Gunther Stangl 1998 bei der Europaschau in Brünn, Tschechien und von Carl-Christian Brunner (2012 in Leipzig, 2015 in Metz, 2018 in Herning) und Karl Wolfgang Brunner ebenfalls 2015 in Metz/Frankreich errungen wurden.
Ganz besonders war der Sonderverein stolz, dass Stangl Valerie den Jugendeuropameister Titel in Herning(Dänemark) 2018 erurngen hat.

Nächste Überlegungen zur Stärkung der Zuchtbasis und zur Vergrößerung der Tierzahl führte zur Erzüchtung weiterer Farbschläge. Anfangs nur in Gelb anerkannt, wurde ab 1999 die Anerkennung des roten Farbschlages betrieben, der schon seit eh und je in den Zuchtschlägen zu finden war und in 2002 offiziell anerkannt worden ist. 2001 stellte Carl-Christian Brunner auf der Jungtierbesprechung den ersten Regensburger Tümmler in schwarz vor, der allgemein Anklang fand. Mit Hilfe mehrerer SV-Züchter wurde ab 2002 auch die Anerkennung des schwarzen und des dazu passenden dunfarbigen Farbschlages betrieben, die beide dann schließlich 2006 anerkannt wurden.

Im Jahr 2010 wurde Josef Mehr zum Ehrenmitglied ernannt und als sein Nachfolger als Kassier Christian Müller gewählt. Carl-Christian Brunner übernahm das Amt des Schriftführers.

Im September 2015 kandidierte Edgar Avemaria nicht mehr und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Als seinen Nachfolger als 1. Vorsitzenden wählte man Karl Wolfgang Brunner.

Wir vom SVRT freuen uns über jeden Züchter, sei es aus Deutschland oder anderen europäischen Ländern. Besonders würden wir uns freuen, wenn alle Züchter von Regensburger Tümmlern gemeinsam in unserem Sonderverein die Rasse fördern würden.

Stetes Ziel des Sondervereines ist es, durch Zusammenschluß aller Züchter der Taubenrasse den Regensburger Tümmler weiter zu verbreiten und die Tierqualität auf breiter Basis zu festigen. Ein Traum würde in Erfüllung gehen, wenn einmal auf einer Europaschau die Rasse in allen Farbschlägen von Züchtern aus verschiedenen europäischen Länder gezeigt würde.

 Arbeiten wir daran und pflegen wir mit dem Regensburger Tümmler das schönste Hobby der Welt – die Taubenzucht.

Karl Wolfgang Brunner